Wie funktioniert EMS?
Du trägst eine Weste, die an den großen Muskelgruppen mit Elektroden versehen ist. Über diese Elektroden wird die quergestreifte Skelettmuskulatur durch elektrische Impulse von außen zur Kontraktion gebracht.
Während beim klassischen Krafttraining deine Muskeln über elektrische Signale vom zentralen Nervensystem gesteuert werden, reagiert der Muskel beim EMS auf die elektrischen Impulse der extern angelegten Elektroden.
Der Muskel kann dabei nicht unterscheiden, ob der Reiz vom Gehirn oder von außen kommt, er reagiert mit einer Kontraktion. EMS ist also ein externer Turbo deines Körpereigenen Prinzips. Deshalb sind die Übungen sehr viel intensiver als bei einem klassischen Krafttraining und es werden alle Muskelgruppen im Körper gleichzeitig trainiert.
Woher kommt EMS?
Vielen nur bekannt aus der Medizin, der Physiotherapie & dem Leistungssport blickt die elektrische Muskelstimulation auf eine lange Geschichte zurück.
Als Elektrotherapie wurden etwa 200 v. Chr. erstmals die Elektrizitätsquellen bestimmter Tierarten genutzt.
Nachdem bereits Mitte des 18. Jahrhunderts Physiker wie Kratzenstein, Jallabert und Franklin die Grundsteine für die heutige physikalische Therapie gelegt hatten, gelang 1780 der Nachweis elektrischer Erregbarkeit von Muskelgewebe in Experimenten mit Froschschenkeln.
Im 19. Jahrhundert wurden von Forschern wie Faraday und Duchenne mechanische Stromgeneratoren entworfen zur Ansteuerung lokaler Muskelbereiche. Auch heute noch gelten diese Geräte als Vorbild moderner Elektrostimulation.
1939 fanden Forscher heraus, dass Säugetiere während einer künstlichen Stimulation der Skelettmuskulatur wesentlich höhere Kontraktionskräfte freisetzen können, als sie mit willkürlicher Kontraktion überhaupt in der Lage sind zu produzieren.
Darauf basierend belegten russische Wissenschaftler wie Kots um 1971 dann dieses Phänomen am Menschen. Es wurden bei den Probanden Maximalkraftzuwächse von 30 – 40 % festgestellt!
In den USA und der damaligen Sowjetunion wurde EMS schon in den 60er Jahren intensiv im Leistungssport genutzt.
Seit Ende der 90er werden EMS – Geräte auch über den Therapie- und Leistungssport hinaus professionell eingesetzt und etablieren sich seit der Markteinführung des ersten EMS-Ganzkörpergeräts 2003 und der Weiterentwicklung mit dem unkomplizierten Anlegen von Elektrodenweste & Gurtsystem durch den Marktführer miha bodytec immer mehr in Fitness- und Breitensport (Jens Vatter, Sebastian Authenrieth & Stephan Müller; EMS Beratung- und Trainingshandbuch 2016)
Kann ich mit Hilfe von EMS Ganzkörpertraining Fett reduzieren?
Ganz klares ja!
Belegt in den unten aufgeführten Studien ist der hohe Effekt des Ganzkörper EMS Trainings auf die Reduktion des Körperfettgehalts und besonders auf das gefährliche Bauchfett. Mit der Reduktion des Bauchfetts erklärt Prof. Dr. Kemmler auch die günstige Veränderung der kardiometabolischen Risikofaktoren (Senkung des Blutdrucks, des Blutzuckers und der Blutfette) der Probanden in seiner EMS – Studie. Er selbst zeigt sich erstaunt über diesen hohen Einfluss auf den Körperfettgehalt der sich wie folgt erklärt:
Wirkmechanismen beim Training:
Zunächst der akute Energieverbrauch während des Trainings. Dann folgt der sogenannte Nachbrenneffekt aufgrund von Reparatur- und Anpassungsvorgängen. Zuletzt verbraucht der Körper dann generell und ständig mehr Energie durch die Erhöhung des Ruheumsatzes. Dieser Effekt wird zum Großteil über die Erhöhung der Muskelmasse erklärt.
Sind 20 Minuten EMS Ganzkörpertraining so effektiv wie ein hochintensives Krafttraining (HIT- Training) 2-3x / Woche?
Wieder ein klares Ja!
In der Studie von Prof. Dr. Kemmler wird das HIT – Training direkt mit dem EMS Training verglichen in Bezug auf die Fettreduktion und generierte Muskelmasse. Im Ergebnis ist EMS – Ganzkörpertraining so effektiv wie ein hochintensives Krafttraining bis zur maximalen Ausbelastung 2- 3x / Woche.
Wie viel Kalorien verbrennt EMS?
Für 20-Minuten Training gelten folgende Orientierungswerte:
EMS-Training = 515 kcal
Fußball = 250 kcal
Boxen = 225 kcal
Joggen = 210 kcal
Sehr beeindruckend ist der sogenannte Nachbrenneffekt. Das ist der erhöhte Umsatz, welcher bis zu 60 Stunden nach dem Ganzkörper EMS –Training anhält (Regenerations-und Aufbauphase).
Ist EMS sicher?
Klares ja!
Laut Prof. Dr. Wolfgang Kemmler ist EMS Ganzkörpertraining aus gesundheitlicher Sicht ganz sicher unbedenklich. Vorrausetzung ist eine vernünftige Trainingsgestaltung und Steigerung, sowie Beachtung von Kontraindikationen und relevanten Verhaltensmaßregeln. „Es ist essentiell die Rahmenbedingungen einzuhalten und mit einem sehr verantwortungsvollem, gut ausgebildetem Trainer zu trainieren.“
Jens Vatter bezeichnet das EMS Training als nahezu perfektes Ganzkörpertraining, wenn es unter der Aufsicht eines qualifizierten und gut ausgebildeten Trainers stattfindet. Auch Prof. Dr. Ingo Froböse nennt als wichtigstes Qualitätsmerkmal die Betreuung, im Besten Fall im 1:1 Training.
Prof. Dr. Ingo Froböse zur Trainingsqualität:
Wieviel Einfluss hat die Ernährung bei der Zielsetzung Gewichtsreduktion?
Ich persönlich habe bei unzähligen Kunden und bei mir selbst immer wieder festgestellt, dass die Regel 30 % Sport und 70 % Ernährung absolut zutreffend ist, wenn das Ziel Gewichtsreduktion ist.
Jens Vatter zum Thema Abnehmen, Formen, Festigen durch richtiges EMS – Training:
Stephan Müller zum Thema Ernährungstipps für das EMS Training
Für welches Alter ist EMS geeignet?
16-99 Jahre
Was sagt die Wissenschaft zu Ganzkörper EMS?
Prof. Dr. Ingo Froböse (Deutsche Sportschule Köln) Bewegung ist der Schlüssel zur Gesundheit – Wie kann Muskeltraining und EMS helfen:
Prof. Dr. Wolfgang Kemmler (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) zum Thema Gewichtreduktion:
Dr. Bernd Wegener (Ludwig-Maximilians-Universität München) zum Thema EMS Training bei orthopädischen Problemen:
Thomas Beisswenger – EMS Therapie bei Rückenschmerzen:
U.a. Studien zum Thema Rückenbeschwerden, Harninkontinenz und Maximalkraftsteigerung:
https://www.miha-bodytec.com/de/training/studien/